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1. Kreis Friedberg - S. 24

1914 - Gießen : Roth
24 Heimatkunde des Großherzogtums Hesseu. Nr. 11. Unweit dieser prächtigen Schöpfung neuzeitlicher Baukunst wird von acht vornehmen, fein eingerichteten Bade- und Verwaltungs- gebäuden der gewiß in seiner Art unübertroffene 5prudelhos gebildet, der die drei berühmten Kohlensäuresprudel umschließt. In den Jahren 1846, 1855 und 1900 entstiegen sie, nachdem gewaltige Bohrlocher in den Schoß der Erde getrieben worden waren, dem Loden. Der bedeu- tendste von ihnen ist der Friedrich-Mlhelm-Sprudel, der aus einer Tiefe von 180 Metern in mächtiger, schneeweißer Schaumsäule rauschend em- porsteigt. In die 9 Badeanstalten (eine befindet sich südlich davon an der Allee nach den Gradierwerken), in die Zellen des ,,großen Hotels", zum Konitzkystift und Elisabethhaus, sowie zur Saline senden die drei Quel- len täglich im Sommer über 2vs Millionen Liter Solwasser, um haut- Krankheiten, Rheumatismus und Herzleiden erfolgreich zu bekämpfen oder um der Salzbereitung zu dienen. Westlich von den beiden Kuranstalten thront auf einer Terrasse der Musentempel des Kurhauses. In ihn ziehen zur Kurzeit ein ausgezeich- netes Sommertheater und eine vorzügliche Musikkapelle, die täglich meh- rere feine Konzerte veranstaltet, ein. — Mit seinen wundervollen Baumgruppen und Blumenbeeten, seinen zartgrünen Wiesen und silbernem Seespiegel, seinen schattigen Wegen und lauschigen Plätzen gehört der Nauheimer park zu den herrlichsten Schöp- fungen der Gartenbaukunst in Deutschland. An den älteren Stadtkreis hat sich im Osten und Süden eine groß- artige Villenstadt gefügt. Die schönen, mit Balkonen, Erkern und Türm- chen geschmückten Häuser sind von reizenden Gärten umschlossen. Die vermietwohnungen wechseln mit vornehmen Hotels ab, unter welchen ,,Grand-Hotel", Kaiserhof, Augusta-viktoria-, Sprudel- und Parkhotel wohl als die geräumigsten bezeichnet werden dürfen. Bis zu den Anlagen reichen die dunklen Gradierwände der Saline heran, die den Salzgehalt der Sole erhöhen und eine köstliche, ozonhaltige Luft spenden. — Die alte, zu Anfang des vorigen Jahrhunderts errichtete Saline hat bis auf wenige Häuser neuzeitlichen Stadtteilen Platz machen müssen. In der Nähe der geschmackvollen, neuen Bahnhofsanlage, des Elektri- zitätswerkes und derwaschanstalt, wie auch des turmgeschmücktengoldstein- Haines, jenseits der Geleise, ist die jetzige Salzfabrik aufgebaut worden. Nachdem ihr die gehaltreichere Sole zugeführt worden ist, bereitet sie daraus etwa 35000 Zentner Kochsalz. Aus der übrig gebliebenen Mutterlauge, die nicht den Bädern zugesetzt wird, werden die verschiedenen, leichtlöslichen Salze, die Badesalze, gewonnen, die ebenfalls den Bädern beigemischt wer- den, aber auch leicht an anderen Grten Badezwecken dienstbar gemacht werden können. Zu den sehr begehrten Kurmitteln muß das trefflich ein- gerichtete Inhalatorium gerechnet werden, in dessen Räumen durch beson-

2. Kreis Friedberg - S. 25

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 25 dere Apparate die Sole zerstäubt wird, um beim (Einatmen zu kranken Stellen des Kehlkopfes und der Lunge gebracht zu werden. Da ist es denn gar kein Wunder, daß solche Einrichtungen und heil- mittel möglichst vielen Menschen und auch den weniger bemittelten Kran- Ken zugänglich gemacht werden, Dank vieler Stiftungen warmherziger Menschenfreunde konnte eine Menge Anstalten zu diesem Zwecke geschaffen werden, vor allen Dingen seien an dieser Stelle das l(0nitzky-8tist für arme Leidende, das im Winter auch von anderen Kurgästen aufgesucht werden darf und ein eigenes Badehaus besitzt, die ttinderheilanstalt Elisabethhaus, die jetzt in einem geräumigen, mit hellen luftigen Sälen ver- sehenen Neubau untergebracht ist, das Militärkurhaus, das postgenesungs- heim, das Viktoriaheim für rote Kreuzschwestern und die israelitischen Krankenheime genannt. ^ Daß eine so ausgerüstete Badestadt mit alten möglichen neuzeitlichen Errungenschaften ausgestattet ist, dürfte als selbstverständlich gelten. Gas- und Elektrizitätswerk, Wasserleitung und Kanalisation sind ebensogut vor- Händen wie Sport- und Spielplätze aller Art. Dem geistigen Bedürfnis dienen die in mustergültigen Gebäuden unter- gebrachten, mit ausgezeichneten Lehrmitteln ausgestatteten, trefflichen Schulen, die ausgebaute Stadtschule und die Ernst-Ludwig-Nealschule, wie Bildungs- und Vortragsvereine. Reich und geschmackvoll eingerichtete Lä- den sind in den eleganten Straßen in großer Zahl vorhanden. Sie suchen den weitgehendsten Anforderungen gerecht zu werden und tragen wesentlich zur Zierde ,,der Perle Hessens" bei. — Den Förderern des Bades: Prof. Benelie und Ge'h eimerat Dr. Bode, wurden im Parke schöne Denk- mäler errichtet. Aus der Geschichte der Badestadt.*) Wenn den Menschen schriftliche Urkunden im Stiche lassen, so sind es die Funde aus der Erde Schoß, die ihm aus früheren Zeitabschnitten Nachrichten übermitteln. So belehren uns die besonders auf dem linken Usa- ufer, in der Nähe desbadehauses 9, ausgegrabenentonpfannen und Geräte, daß schon die Kelten die aus der Erde kommenden Salzquellen zur Ge- winnung des unentbehrlichen Gewürzes benutzten. Die Germanen vertrie- den die Kelten und setzten sich in unserer Gegend fest, um die Herstellung des Salzes von den früheren Bewohnern zu übernehmen. In den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung eroberten die Römer die Weüerau, und daß sie die Sole zur Salzbereitung, aber auch zu warmen Bädern Nach nv0. Idagner: Chronik von Lad-Nauheim".

3. Kreis Friedberg - S. 37

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 37 Im Juli 1900 wurde unter Leitung des Geheimen Bergrates Teck- lenburg-Varmstadt ein außerordentlich ergiebiger Kohlensäuresprudel er- bohrt, der in einer Minute 532 Liter Wasser liefert (d. s. etwa 766 Kubik- meter für den Tag). Dieses Wasser enthält außer freier Kohlensäure noch eine Anzahl Salze, wie Kochsalz, doppeltkohlensaures Natron, Jod-, Lithion- und Tisenverbindungen, die es zu Trink- und Badekuren bei rheu- matischen- und Herzleiden geeignet machen. Aus Vilbels Geschichte/) Zwar ist es nicht geschichtlich nachgewiesen, daß die Thatten in der Nähe der heutigen Stadt eine Niederlassung hatten, aber daß ein Thatten- stamm (die Mattiaker) im Besitz eines Gaues mit dem Hauptort lvies- baden gewesen ist, das weiß man. In den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung wurden die Nö- mer, die Erbauer einer mächtigen Heerstraße und des Grenzwalles, der von der Donau über den Main nach dem Rhein zieht, Herren des Ge- biete?. Und dann erbauten sie Kastelle, in deren Schutz handelsnieder- lassungen entstanden. Die aufgefundenen Überreste aus der römischen Zeit beweisen, daß Vilbel ein Nömerort war. Kußer Mauerresten, Waffen und Tongefäßen wurde bei den Erdarbeiten zur Main-Weser-Bahn ein prachtvoller Mosaik- boden aufgefunden, der jetzt eine Zierde des Darmstädter Museums bil- det. Offenbar hat man es hier mit dem kunstvoll hergerichteten Unter- grund eines römischen Kaltwasserbades zu tun, das nach dem Schwitzbad aufgesucht wurde. Entweder bildete es den Zubehör einer öffentlichen Kur- anstatt, oder es war ein Teil der prunkvollen Hauseinrichtung eines reichen römischen Handelsherrn. Bis zu Ende des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung währte die römische Herrschaft. Dann drängten die zum 5llamannenbund geeinten Völkerschaften der Main- und Mittelrheingegenden die Fremdlinge auf das Westufer des Rheines. Ruch Vilbel (aus Fela-Weide und wilre-Weiler, also Weidenweiler entstanden) war ein Wohnort der 5llamannen, die nach einer nicht verbürgten Kunde sieben schöne Höfe angelegt haben sollen. Zweihundert Jahre später wurden die Franken und die mit ihnen ver- einten Thatten oder Hessen die Besieger der Rlamannen und die Herren hiesiger Gegend (500). 5lls das einst so mächtige Geschlecht der Merowinger sang- und klang- los erloschen war, und die Karolinger an seine Stelle getreten waren, wurde aus einem Gebiete nördlich des Mains und aus dem Norden der heutigen Provinz Starkenburg der Wildbannbezirk ,,Dreieich", zu dem *) Haci;; ,, V) a i tz: Aus Vilbels geschichtlicher Vergangenheit. Geck: 5lus Vilbels Geschichte".

4. Kreis Friedberg - S. 3

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 3 bäume befinden. Zu den Hackfrüchten werden auch die Zuckerrüben ge- rechnet, welche eine Gesamtfläche von 1312 ha einnehmen und zur Grün- dung einer Zuckerfabrik in Friedberg geführt haben. Die Kunstmühle an der Wetter bei Griedel und die bedeutenden Müllereibetriebe bei Rendel, Klein- und Okarben an der Nidda sind Zeugen erfolgreichen Getreidebaues. Daß in einer so fruchtbaren Gegend auch die Viehzucht daheim ist, liegt aus der Hand, sie bildet einen nicht unbedeutenden Teil der Wetterauer Landwirtschaft. Die Tierschauen und Prämienmärkte lieferten in den letzten Jahren besonders den vollgültigen Beweis von der Trefflichkeit hiesigen Viehstandes. Im Jahre 1907 wurden im Kreise Friedberg über 26000 Stück Rindvieh, ca. 37 000 Stück Schweine, 7000 Schafe, über 10 000 Ziegen und 5650 Pferde gezählt. N)älder findet man vorzugsweise in den an die Taunushöhen grenzen- den Gemarkungen und in dem nordöstlichen Teile des Kreises. Reben den Radelhölzern, die in der Reuzeit mehr angeforstet werden, treten Eichen, im nördlichen Bezirke Rotbuchen auf, letztere in seltener höhe und Schönheit im Rockenberger-Oppershofer Markwald, Distrikt Kltehof. Durchschnittlich zeigen die prächtigen Bäume (wie uns das schöne Buch „Bemerkenswerte Bäume im Grotzherzogtum Hessen" berichtet) eine höhe von 33 Metern, eine Stärke in der Brusthöhe von 66 Zentimetern und einen Festgehalt von 5,5 Kubikmetern. Dieser gewaltige, herrliche Säulendom des Waldes darf getrost zu den hervorragendsten Raturschönheiten Deutsch- lands gezählt werden. 5lber die Wetterau besitzt nicht nur über, sondern auch unter dem Boden reiche Schätze, von den Braunkohlenlagern, vor allen bei Wölfersheim, war schon die Rede (Grube Ludwigshoffnung). Bei Gberrosbach, in einem rechten Seitentälchen der Ridda, werden Eisen- und Manganerze zutage gefördert. Bei Münzenberg wird Porphyr, bei Rockenberg Sandstein, bei Kirchgöns Kalkstein und an manchen Grten Basalt gebrochen. Die kohlensauren Wasser zu Bad-ttauheim, Schwalheim, Echzell, Rieder- rosbach, Großkarben, Vilbel u. a. (D. spenden ein erfrischendes Ge- tränk, das weithin versandt und gerühmt wird. Die kohlensäurereichen Salzquellen zu Bad-Rauheim bescheren jährlich vielen Tausenden von Lei- denden Heilung oder Linderung ihrer Schmerzen und liefern für die Saline die Sole, aus welcher Kochsalz gewonnen wird, während die zurückbleibende Mutterlauge mit den leichtlöslichen Salzen einen wertvollen Bestandteil der Bäder bildet. Die Hauptbahnlinie, welche den Kreis durchschneidet, ist die Main- Weser-Bahn. von ihr gehen die Rebenbahnen Friedberg—hanau, Fried- berg—homburg, Friedberg—hungen, Friedberg Ridda. Butzbach-Lich, Butzbach—rockenberg—bad-Rauheim, Butzbach Oberkleen und Vilbel— Stockheim aus. l*
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